Ingolstadt (DPHO) – Wo einst Kanonen donnerten und Soldaten die Stadt gegen Angreifer verteidigten, steht heute eine moderne Eishalle: die Saturn Arena. Diese 2003 eröffnete Halle wurde auf den Grundmauern des äußeren Festungsrings errichtet und verbindet auf einzigartige Weise die Geschichte Ingolstadts mit seiner modernen Identität.
Die historische Schanz als Fundament
Die Stadt Ingolstadt, bekannt für ihre beeindruckenden Festungsanlagen, hat eine lange Tradition der Wehrhaftigkeit. Der äußerste Festungsring, ein Meisterwerk militärischer Ingenieurskunst, schützte die Stadt jahrhundertelang vor feindlichen Angriffen. Heute sind diese historischen Mauern nicht nur ein Denkmal der Vergangenheit, sondern auch das Fundament für eine der modernsten Veranstaltungsorte der Region.
„Die Saturn Arena ist ein Symbol für die Verbindung von Alt und Neu“, erklärt Dr. Maximilian Grabowski, Archäologe und Experte für Festungsbau. „Obwohl die Halle selbst ein modernes Design hat, erinnert ihre Lage und die Integration der alten Mauerreste an die Wehrhaftigkeit der Stadt.“
Sportliche Festung der Panther
Heute ist die Saturn Arena vor allem als Heimstätte der Ingolstädter Panther bekannt. Die Eishockeymannschaft verteidigt ihr Revier mit einer Hartnäckigkeit, die an die alten Verteidiger der Schanz erinnert. Vor allem in dieser Saison gibt es fast nichts zu holen für den Gegner.
Gegnerische Teams berichten oft von der beeindruckenden Atmosphäre in der Halle, die von den leidenschaftlichen Fans geschaffen wird.
„Die Saturn Arena mag keine Schießscharten haben, aber sie ist für uns eine Festung“, sagt ein langjähriger Fan der Panther. „Hier kämpfen wir gemeinsam, genau wie früher die Verteidiger der Stadt.“
Ein modernes Kulturgut mit Museumsperspektive
Die Saturn Arena ist mehr als nur eine Sporthalle. Sie ist ein Symbol für Ingolstadts Innovationsgeist und zugleich ein Denkmal für die reiche Geschichte der Stadt. Nun sieht die Stadt weiteres Potenzial: Ein Museum in der Saturn Arena soll entstehen, um die Geschichte der Festungsanlagen und deren moderne Nutzung zu präsentieren.
Für dieses Vorhaben wird die aktuelle Haushaltssperre aufgehoben, wie der scheidende Oberbürgermeister Christian Scharpf erklärte. „Das ist mein Abschiedsgeschenk an die Stadt, bevor ich München unsicher mache“, sagte Scharpf. Laut seiner Aussage wurde das Projekt bereits mit seinen legitimen Nachfolgern abgestimmt und per Dekret ohne Stadtratsbeschluss durchgewunken. „So können wir die notwendigen Subventionen des Freistaats kassieren und ein weiteres Kulturgut schaffen“, so der noch OB der Stadt weiter.
Die Stadt plant, das Museum als interaktive Ausstellung zu gestalten, die sowohl die historische Bedeutung der Festungsanlagen als auch die moderne Nutzung der Saturn Arena beleuchtet. Besucher sollen so die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hautnah erleben können.
So zeigt die Saturn Arena, dass Geschichte und Moderne keine Gegensätze sein müssen, sondern sich gegenseitig bereichern können. Sie ist ein Ort, der die Vergangenheit ehrt und zugleich die Zukunft feiert.