Das letzte Tor – Wenn alles plötzlich endet

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Verlängerung. Playoffs. Wochen, Monate. Jeder Sprint, jeder Zweikampf, jede Trainingseinheit hatte genau dieses Ziel gehabt – die nächste Runde. Die Chance auf den Titel. Und jetzt… stand alles auf dem Spiel. Ein einziger Fehler, ein einziger Geistesblitz – und alles würde kippen.

Dann passierte es. Ein Pass. Ein Schuss. Ein Tor.

Nicht auf der eigenen Seite.

Zuerst ist da nichts. Keine klare Emotion. Kein Ärger. Kein Weinen. Kein Schreien. Nur eine merkwürdige Leere. Der Blick fixiert einen Punkt, irgendwo. Die Umrisse verschwimmen. Die Beine fühlen sich plötzlich schwer an, die Geräusche der Halle dringen nur noch gedämpft ins Bewusstsein. Alles ist wie in Watte gepackt.

Es ist vorbei.

In diesem Moment laufen unzählige Gedanken gleichzeitig durch den Kopf – und doch keiner vollständig zu Ende.

War das mein letztes Spiel in diesem Trikot?
War es genug?
Hätte ich diesen einen Pass früher spielen müssen?
Werde ich wieder hier stehen?

Es gibt Spieler, die wissen, dass ihre Reise hier endet. Nicht offiziell, noch nicht, aber innerlich längst beschlossen. Andere ahnen es, fürchten es, wollen es nicht wahrhaben. Und dann sind da die, die sich von einem Spiel mehr erhofft hatten. Von einem Sieg. Von einem Märchen. Stattdessen: Stille.

Hinter der Bande beginnt der Abbau. Für das Team im Hintergrund – Trainer, Betreuer, Medienmenschen, Physios – endet eine Saison, die sie mit genauso viel Herzblut begleitet haben. Auch sie spüren diesen Moment, aber keiner redet. Noch nicht. Jeder verarbeitet auf seine Weise.

Auf den Rängen: Fassungslosigkeit. Manche stehen einfach da, bewegungslos. Andere sitzen mit gesenktem Kopf, die Hände im Gesicht. Es sind nicht einfach nur Fans – es sind Menschen, die mitgelitten, mitgehofft, mitgekämpft haben. Die ihre Herzen an diesen Verein gehängt haben. Und jetzt loslassen müssen.

Ein Spiel. Ein Tor. Ein Schnitt.

Und irgendwo in all dem Chaos und der Leere wird einem klar: Das war nicht nur das Ende einer Saison. Es war das Ende eines Kapitels. Für manche sogar das Ende eines Traums. Und das tut weh – tief, ehrlich, bis ins Mark.

Aber genau dort, in dieser dunklen Ecke, keimt auch etwas anderes. Leise. Unbemerkt. Noch schwach.

Es ist der Anfang.
Der Anfang vom nächsten Versuch.

Euer Markus Schäfer „aka Nachbar“


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